Daimler und enercity machen Ersatzteillager zum Energiespeicher

Daimler und enercity machen Ersatzteillager zum Energiespeicher
  • Kooperation von Daimler, ACCUMOTIVE und enercity erweitert Wertschöpfungskette elektroautomobiler Batterien
  • Effiziente Doppelnutzung verbessert Umweltbilanz sowie Lebenszykluskosten der E-Mobilität
  • Aufbau des 15 Megawatt-Batteriespeichers noch 2016
  • Zusammenspiel von E-Mobilität und Energiewirtschaft unterstützt die Energiewende

Die Kooperationspartner Daimler AG mit ihrer hundertprozentigen Tochter ACCUMOTIVE und enercity (Stadtwerke Hannover AG) werden noch in diesem Jahr mit dem Bau eines neuen Batteriespeichers beginnen. Die Besonderheit: Es handelt sich um ein Ersatzteillager für elektromobile Batteriesysteme. Rund 3000 der für die aktuelle smart electric drive Fahrzeugflotte vorgehaltenen Batteriemodule werden am enercity-Standort Herrenhausen zu einem Stationärspeicher gebündelt. Mit einer Speicherkapazität von insgesamt 15 MWh ist die Anlage eine der größten Europas. Der Energiespeicher wird nach Fertigstellung am deutschen Primärregelenergiemarkt vermarktet. Der Speicher stellt bereits das dritte Großprojekt für die Daimler AG in diesem Geschäftsfeld dar.

Seit 2012 ist die dritte Generation smart fortwo electric drive auf der Straße und überzeugt die Kunden rund um den Globus. Die nächste Generation des elektrischen City-Flitzers steht bereits in den Startlöchern. Was aber passiert eigentlich, wenn die Batterie einmal nicht mehr einsatzfähig ist? Automobilhersteller sind für diesen Fall selbstverständlich gerüstet und halten entsprechenden Ersatz bereit. Die Partner Daimler, ACCUMOTIVE und enercity beschreiten dabei nun mit Blick auf eine effiziente Ressourcennutzung einen heute noch einzigartigen Weg. Durch die „Lebende Lagerung“ von Ersatzbatterien schaffen sie einen attraktiven Business Case, der in dieser Form nur gemeinsam von einem Automobilhersteller und einem Energieversorgungsunternehmen realisiert werden kann.

„Lebendes Ersatzteillager“ als netzdienlicher Stromspeicher

Durch die Vermarktung der lagernden Speicherleistung auf dem deutschen Markt für Primärregelleistung (PRL) leistet das Geschäftsmodell einen wichtigen Beitrag zur Stabilisierung des Stromnetzes und zur Wirtschaftlichkeit von Elektromobilität. Bei zunehmenden Schwankungen der Stromeinspeisung aus Erneuerbaren Energien, wie Wind und Sonne, dienen solche Speicher zur optimalen Ausregelung einer konstant zu haltenden Netzfrequenz. Sie gleichen mit ihrer Speicherkapazität die Energieschwankungen nahezu verlustfrei aus – eine Aufgabe, die derzeit überwiegend schnell drehende Turbinen der fossilen Kraftwerke übernehmen. Der Aufbau des 15 MW-Batteriespeichers durch die Partner startet noch in diesem Jahr. Nach Fertigstellung wird er ununterbrochen netzgekoppelt arbeiten. Für die Vermarktung des Speichers auf dem PRL-Markt ist enercity verantwortlich.

Jungbrunnen für die Batterie

Das innovative Speicherkonzept hat einen weiteren entscheidenden Vorteil. Um im Fall eines Tauschs einsatzfähig zu sein, verlangt eine Batterie während der Dauer der Bevorratung ein regelmäßiges Zyklisieren - das gezielte, schonende Be- und Entladen. Andernfalls käme es zu einer Tiefenentladung, die zu einem Defekt der Batterie führen kann. Neben den Lagerkosten würde die klassische und potenziell langjährige Ersatzbatterielagerung also einen recht hohen Betriebsaufwand bedeuten. Diesen Aufwand umgehen die Partnerunternehmen durch ihren innovativen Ansatz. Der stets schwankende Regelleistungsbedarf des Netzes sorgt automatisch für das erforderliche Zyklisieren der Akkus. Das hochentwickelte Batteriemanagementsystem der Daimler Tochter ACCUMOTIVE sorgt dabei dafür, dass sich die Batterien stets in ihrem optimalen Zustand hinsichtlich Temperatur und Ladezustand befinden und somit die hohen Ansprüche an die Qualität und Lebensdauer erfüllen. Dieses Vorgehen hat keine Auswirkungen auf den Alterungsprozess der Systeme, sondern wirkt im Gegenteil wie ein Jungbrunnen.

Großer Beitrag zur Energiewende

Elektromobilität leistet einen wichtigen Beitrag zum Erreichen der CO2-Ziele im Straßenverkehr und trägt wesentlich zur Erfüllung der internationalen Klimaschutzziele bei. Das Nachhaltigkeitsverständnis der Daimler AG geht dabei weit über das Produkt Auto hinaus. Die Maßnahmen zur umweltgerechten und energieeffizienten Produktgestaltung berücksichtigen den vollständigen Produktlebenszyklus – von der Entwicklung über Produktion und Produktnutzung bis hin zur Entsorgung und Wiederverwertung. Der effiziente Einsatz leistungsfähiger Akkumulatoren und deren Bündelung ist dabei ein zunehmend wichtiger Baustein. Daimler, Tochter ACCUMOTIVE und enercity schaffen mit ihrem Konzept eine neuartige Win-win-Situation und unterstützen damit den Fortgang der Energiewende beispielhaft.

Daimler AG: Konsequenter Ausbau des Stationärspeichergeschäfts

2015 ist Daimler mit seiner Tochtergesellschaft ACCUMOTIVE in das Geschäft mit stationären Batteriespeichern eingestiegen und baut seitdem seine Aktivitäten dahingehend stetig aus. Sowohl für industrielle als auch private Anwendungen bietet das Unternehmen attraktive  Lösungen zur effizienten Energiespeicherung. Mercedes-Benz Energiespeicher für Privathaushalte sind bereits bestellbar und werden in Kürze in Zusammenarbeit mit ausgewählten Vertriebspartnern, wie dem Energiedienstleiter EnBW oder der SMA Solar Technology AG, beim Kunden installiert. Nur wenige Wochen nach dem Spatenstich für den größten 2nd-Use-Batteriespeicher der Welt, einem Joint-Venture der Partner Daimler AG, The Mobility House AG und GETEC, geht Daimler außerdem nun gemeinsam mit Tochter ACCUMOTIVE und Partner enercity einen weiteren Schritt zum Ausbau seines industriellen Batteriespeichergeschäfts. Mit Fertigstellung des Ersatzteilspeichers werden dahingehend insgesamt bereits rund 29 MW am Netz sein. Der Start weiterer Großprojekte in 2016 ist vorgesehen.

enercity (Stadtwerke Hannover AG): Klar zur Wende!

Mit einem Jahresumsatz von rund 2,4 Milliarden Euro gehört die Stadtwerke Hannover AGzu den großen kommunalen Energieversorgern Deutschlands. Unter der Dachmarke „enercity – positive energie“ wird eine breite Palette an Produkten und energienahen Dienstleistungen aus einer Hand angeboten, auch für viele kommunale Einrichtungen in der Region. Insgesamt beliefert enercity über 700.000 Menschen mit Strom, Erdgas, Fernwärme und Trinkwasser. Mit seinen Contracting-Beteiligungen ist enercity bundesweit und seit 2012 auch im Ausland aktiv.  Am ältesten enercity-Standort in Hannover-Herrenhausen, wo 1902 das erste Großkraftwerk startete, ist nun eine Adresse für Zukunftsprojekte. Neben dem gemeinsamen Batteriespeicherprojekt realisert das Unternehmen weitere innovative Projekte an diesem Standort, wie einen Fernwärmespeicher, ein Blockheizkraftwerk und den technischen Betrieb eines virtuellen Kraftwerks.

Bild : Ersatzteillager zum Energiespeicher

Info : 1. Februar 2016, Daimler AG, Stuttgart


Ideal für den Einsatz auf hoher See – Mobile Offshore Generator Sets von Zeppelin Power Systems

 Ideal für den Einsatz auf hoher See – Mobile Offshore Generator Sets von Zeppelin Power Systems

Windenergieanlagen benötigen eine Eigenstromversorgung, um ihre Funktion sicherzustellen. Der Strom wird für die Beleuchtung, die Stillstandsheizung und die elektrische Einstellung der Flügel benötigt und kann nicht von der Windkraftturbine selbst erzeugt werden.

Zeppelin Power Systems hat mobile Offshore Units mit Caterpillar Motoren entwickelt, die speziell für den Einsatz in Windparks der Nord- und Ostsee konstruiert wurden. Die Generator Sets sind besonders robust, sehr zuverlässig und werden in einer Einheit zusammen mit einem Spezialcontainer, einer satellitengestützten Überwachungsfunktion und weiterem Zubehör bis hin zu einem umfangreichen Servicepaket geliefert. Dadurch eignen sich die mobilen Offshore Units besonders für den Einsatz in Gebieten mit hoher Salzbelastung der Außenluft und insgesamt rauen Umgebungsbedingungen.

„Der Trend in der Offshore-Branche geht ganz klar in Richtung maximaler Sicherheit und Minimierung der Ausfallzeiten. Besonders Windparkbetreiber sind bereit, mehr in Sicherheit und Zuverlässigkeit zu investieren“, sagt Christoph Thomsen-Jung, Area Sales Manager für den Vertrieb von Schiffsmotoren bei Zeppelin Power Systems. „Mit den mobilen Offshore Units bieten wir unseren Kunden aus der Windenergie-Branche ein maßgeschneidertes Produkt an, in dessen Entwicklung sowohl unsere langjährige Erfahrung im Bereich Schiffsausrüstungen und Offshore-Anwendungen als auch die Anforderungen der in der Offshore-Wirtschaft tätigen Unternehmen mit eingeflossen sind.“

Speziell für den Offshore-Einsatz konzipiert

Bis heute werden für die Stromversorgung von Windenergieanlagen Stromaggregate aus dem Onshore-Geschäft verwendet. Solche Aggregate kommen üblicherweise auf Baustellen und Großveranstaltungen, wie Konzerten oder Sportveranstaltungen, zum Einsatz. Im Offshore-Einsatz sind Stromaggregate aber besonders hohen Belastungen ausgesetzt. Dies kann beim Einsatz von üblichen Stromaggregaten zu Problemen führen und Ausfälle verursachen, welche den sicheren Betrieb und die Langlebigkeit der gesamten Windenergieanlage erheblich beeinträchtigten. Steht eine Windenergieanlage für längere Zeit ohne Eigenstromversorgung im Meer, etwa 8 bis 12 Stunden, können einige Komponenten der Anlage Schaden erleiden. Dies wiederum kann den Wartungsaufwand und damit die Kosten erhöhen.

Um diesem zusätzlichen Kostentreiber entgegenzuwirken, bietet Zeppelin Power Systems nun mobile Offshore-Aggregate, die speziell für den Offshore-Einsatz geeignet sind: Darin verbaut sind Generator Sets mit einem Caterpillar C4.4 Marine-Dieselmotor. Das mit einem Vorbauradiator gekühlte Aggregat hat einen Hubraum von 4,4 Litern und ist mit einer Leistung von 45 kVA bis 103 kVA verfügbar. In der maritimen Wirtschaft haben sich die C4.4-Stromaggregate bereits weltweit tausendfach bewährt und kommen vor allem auf Kabinenfahrgastschiffen, Yachten und Handelsschiffen zum Einsatz.

Als Einhausung und für den sicheren Transport des Stromaggregats hat Zeppelin Power Systems einen nach DIN ISO 12079 zertifizierten Offshore Container entwickelt, in dem die Marine-Aggregate elastisch gelagert sind. Die dazugehörige Alarm- und Sicherheitsfunktion der Units wird bereits in anderen Marineanwendungen verwendet und entspricht den Anforderungen der gängigen Marine-Klassifikationsgesellschaften. Über die Satellitenverbindung kann das Aggregat aus der Ferne überwacht und gesteuert werden: Neben der Überwachung von Betriebsmitteln, wie zum Beispiel Kraftstoff und Schmieröl, können Temperaturen, Spannungen und Ströme überwacht werden. Ebenso können der Wartungszustand der Motoren bereits aus der Ferne analysiert und teure Einsatzfahrten vermieden werden. Auch ein Start und Stopp des Aggregats ist über Satellitenverbindung möglich.

Mobile Offshore Units in zwei verschiedenen Ausführungen erhältlich

Kunden können die mobilen Offshore Units in zwei verschiedenen Ausführungen wählen. Die Maße der kleinsten mobilen Offshore Unit entsprechen etwa einem 5-Fuß-Container und das Gesamtgewicht liegt bei zirka 1.400 kg. Zum Lieferumfang gehören auch ein Abgasschalldämpfer mit hohem Dämpfungswert und ein Salzfilter, um die Umgebungsbedingung innerhalb des Containers zu kontrollieren. Diese Version des Offshore-Containers hat keine interne Kraftstoffreserve, kann jedoch mittels doppelwandiger Kraftstoffleitungen an einen externen doppelwandigen Kraftstofftank angeschlossen werden. Der Anschluss hierfür besteht aus einem zertifizierten und leckagesicheren Schnellverschluss. Zu den mobilen Offshore Units liefert Zeppelin Power Systems auch Kraftstoffcontainer in verschiedenen Größen. Diese sind ebenfalls marineklassifiziert und doppelwandig, um maximalen Schutz vor Umweltrisiken zu ermöglichen.

Darüber hinaus ist die Unit auch in einer größeren Variante erhältlich. Die Maße dieser Unit entsprechen etwa denen eines 10-Fuß-Containers und das Gewicht liegt bei knapp 2 Tonnen. Diese Unit beinhaltet die gleichen Komponenten wie die kleinere Variante. Darüber hinaus ist im Container ein doppelwandiger Kraftstofftank integriert, der für mehrere hundert Betriebsstunden des Aggregates ausgelegt ist.

Da die Aggregatecontainer im Naturpark Wattenmeer stehen, sind besondere Maßnahmen notwendig, um einen störungsfreien Betrieb zu gewährleisten. Dies wird durch die redundante Technik der zertifizierten Offshore-Aggregate von Zeppelin Power Systems ermöglicht, die für einen deutlich erhöhten Sicherheitsstandard im Vergleich zu Standardaggregaten für diese Anwendung sorgt.

Mobile Offshore Units auch mit umfassendem Servicepaket – alle Leistungen aus einer Hand

Bereits beim Entwurf der mobilen Offshore Units wurde großer Wert auf leichte Zugänglichkeit der Komponenten und Einfachheit der Wartung gelegt. Neben einem Service vor Ort kann auch einfach die gesamte mobile Offshore Unit gegen eine bereits gewartete Unit ausgetauscht werden. Zeppelin Power Systems bietet entsprechende Logistikkonzepte für einen Austausch der Aggregate und für die Kraftstoffversorgung. 

„Um die Kapitalbindung zu verringern, bieten wir interessierten Kunden auch eine attraktive Lösung für das Mieten von Aggregaten“, erläutert Christoph Thomsen-Jung weiter. „Als weitere Serviceleistung können Kunden auch feste Wartungsvereinbarungen abschließen. Dies kann einen Betreiber zusätzlich vor unerwarteten Kosten und Ausfallzeiten schützen.“

Bild : Mobile Offshore Unit von Zeppelin Power Systems: Maximale Sicherheit bei kompakten Abmessungen

Info : 21. August 2013, PickMeUp Werbeagentur GmbH, Hamburg

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